Formaldehydschraeg mitPfeil2klein

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Das Problem

Das Problem

Seit 1986 sind Holzwerkstoffe in Möbeln verboten, die in Versuchen mehr als 0,1 ml/m3 Formaldehyd ausgasen. Spanplatten der Qualität E1 halten diese Bedingungen ein.

Für spezielle Anwendungen gibt es E2-Spanplatten, in denen 0,1 bis 1 ml Formaldehyd und E3-Platten, in denen 1 bis 2,3 ml/m3 Formaldehyd enthalten sein darf. Diese Platten werden z.B. in Nassräumen eingesetzt und dürfen dort nicht zu schimmeln beginnen. Andererseits gibt es formaldehydarme Spanplatten, deren Kleber auf der Basis von Isocyanaten hergestellt worden ist. Isocyanate werden aus extrem reaktiven Einzelstoffen hergestellt, die sehr giftig sind. Mit diesen Stoffen gehen die Arbeiter bei der Plattenherstellung um, weshalb dort aufwändige Schutzmaßnahmen notwendig sind. Der Käufer und Anwender hat wenig Probleme, da Isocyanate - im Gegensatz zu Formaldehyd - praktisch nicht aus den Platten ausgasen. Die teuren Rohstoffe und kostspieligen Sicherheitsmaßnahmen machen die F0-Platten teuer.

Bei neuen Möbeln, Folien, Lacken und Furnierleimen, die in den letzten fünf Jahren auf den Markt kamen, stellen Formaldehydausdünstungen meist kein Problem mehr dar, da die heimische Möbelindustrie nur noch Rohstoffe einsetzt, die der o.g. Vorschrift (mindestens E1) entspricht. Gemeldete Fälle sind in der Regel Altlasten, d.h. Messungen in Möbeln, die vor vielen Jahren hergestellt wurden.

Inzwischen werden „formaldehydfreie“ Spanplatten angeboten, bei denen Isocyanate als Bindemittel eingesetzt werden. Ein Nachteil dieses Bindemittels ist unter anderen, dass es teurer ist als Formaldehyd. „Formaldehydfreie“ Hölzer gibt es eigentlich nicht, da selbst der Baum im Wald eine meist geringe Formaldehydmenge enthält.

Um das Umweltzeichen "weil emissionsarm" (RAL-UZ 76) zu erhalten, dürfen die Platten unter gleichen Bedingungen nur 0,05 ml/m3 Formaldehyd abgeben und keine Bindemittelbestandteile der Ersatzstoffe wie Phenole oder Isocyanate ausgasen. Dies entspricht dem Wert, unterhalb dessen gemäß Weltgesundheitsorganisation (WHO) kein oder wenig Anlass zur Besorgnis besteht. Für besonders empfindliche Personen empfiehlt sie allerdings eine Raumluftkonzentration geringer als 0,0083ml/m3.

Für das Umweltzeichen "weil arm an Formaldehyd" (RAL-UZ 38), mit dem im wesentlichen Möbel ausgezeichnet werden, müssen nur die o.g. Bedingungen für Formaldehyd eingehalten werden; Ersatzstoffe spielen hier keine Rolle.

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